MalZamZimBots 1989 - Teil 1

Veröffentlicht auf von Nenette

LLW BA53 27OCT steht auf dem Ticket, das in meinem Tagebuch klebt,
Flug von London über Harare nach Lilongwe. Nach Kenya, nach Botswana, nach Zimbabwe (VicFalls) zwei mir unbekannte Länder auf meiner Wunschliste, die ich nun sehen werde.

Doch zunächst nur langes Warten auf dem Flughafen von Harare. Niemand darf das Flugzeug verlassen, nur in der ersten Klasse regt sich etwas. Neben dem Flieger wird ein roter Teppich ausgerollt, Menschen stehen in Reihe und schließlich erhasche ich einen Blick auf eine Tänzergruppe, es scheint ein Staatsempfang zu sein. Als der Flieger schließlich mit 2 Stunden Verspätung abhebt, erfahren wir, dass der König von Swaziland zum Staatsbesuch nach Zimbabwe gereist sei.

Strahlendweiße Kumuluswolken türmen sich kilometerweit in den Himmel, wir werden vor der Landung in Lilongwe ordentlich durchgeschüttelt, das macht nichts: ich bin wieder in Afrika!

Falsch gedacht! Wie sagte der Reiseführer: 'Frauen dürfen keine Hosen und Röcke tragen, die das Knie nicht bedecken'. Wie sagt die Stewardess beim Aussteigen: You need to wear a skirt. Bis jetzt bin ich nur auf dem Flughafen!
Man erlaubt mir, in Begleitung der Stewardess zum Dutyfree zu gehen, um mir dort einen Rock zu kaufen, da ich natürlich keinen dabei habe, dafür lange Hosen für 10 Tage. Leider hat der Dutyfree diese Marktlücke noch nicht entdeckt, und es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit einem bunt bedruckten afrikanischen Wickelrock kunstvoll drapieren zu lassen. Was jede Afrikanerin ganz natürlich und würdevoll trägt, sieht an mir aus wie Pippi Langstrumpf auf dem Laufsteg. Hoffentlich rutscht es nicht!
Auch der Polizeibeamte am Zoll scheint ähnliche Gedanken zu hegen. You may not wear jeans under the skirt!
Also ab in die Toilette, Rock abgewickelt, Jeans ausgezogen und, na ja, WIE wickele ich mich wieder in diesen Rock? Es rutscht und löst sich und schließlich hilft nur ein wenig dezenter Knoten, damit das Teil nicht hoffnungslos auf meinen Knien landet. Was schon vorher an mir nicht grazil aussah, nimmt inzwischen die Form eines falsch verwendeten Bettlakens an.

Im Hotel angekommen, rufe ich Mathias an. Er holt mich ab und wir verbringen den Nachmittag damit, mir einen Rock zu suchen. Schließlich bestelle ich den ersten und einzigen maßgeschneiderten Rock meines Lebens!

Veröffentlicht in Malawi Zambia 1989

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post