MalZamZimBots 1989 - Teil 12

Veröffentlicht auf von Nenette

Je besser ich mich mit der Reisegruppe verstehe, desto ungenauer werden meine Eintragungen im Tagebuch!
Ich weiß nicht mehr ganz genau, wann und wo es war, entweder nach Lochinvar oder nach Kafue. Jedenfalls erzählt Matthias uns auf der Fahrt, dass er von einem Zambier erfahren hat, dass in Deutschland die Mauer gefallen sei.
Die Mauer?
Welche Mauer?
DIE Mauer????
Wegen der skeptischen Reaktion hat der Zambier noch darauf bestanden, dass es die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland sei.
Wir können es uns nicht vorstellen! Das kann eigentlich nur ein Mißverständnis sein!

Aber weiter geht’s! Wir verlassen den Kafue am 16.11.1989 Richtung Livingstone, wobei wir den ganzen Park von Nord nach Süd durchqueren müssen. Der Park zeigt sich nach den Tagen der schwierigen Tiersuche von seiner versöhnlichen Seite und so kommen wir in den für mich bis dahin einmaligen Genuss, einem Rudel Wildhunde zu begegnen. Als wir uns nähern, ziehen sie sich auf eine nahe gelegene Lichtung zurück, bleiben aber in Blickweite.







Nicht nur wir sind betrübt, dass diese Reise ihrem Ende entgegen sieht. Auch die Gartenlaube bemüht sich redlich durch Eingraben im Schlamm der Rückkehr in heimatliche Gefilde zu entgehen.


Wir verbringen die Nacht in der Rainbow Lodge in Livingstone.
Am nächsten Morgen geht es nach VicFalls hinüber, wo ich mir den Luxus erlaube, die Victoria Fälle wegen des geringen Wasserstands zu kritisieren. Kein Vergleich zum geschlossenen Wasservorhang, der im Jahr zuvor im April in die Schlucht donnerte.







Auch der Regenwald gibt schöne Fotomotive her.


Man sieht es mir kaum an, dass ich mich vor dem Abhang nicht wohl fühle, oder?


Mister Livingstone schaut immer noch sehr forsch drein!



Wir übernachten im Rainbow Hotel in VicFalls. Der Luxus erschlägt uns fast!
Am nächsten Mittag, nach einem weiteren Abstecher zu den Vic Falls, der Eintritt war ja ganz billig, gibt es ein üppiges Buffet im Victoria Falls Hotel. Das Essen ist super, aber mein Verdauungsapparat ist eigentlich noch auf Sparmodus gestellt.

Am Nachmittag begleite ich mit Matthias unsere Gruppe zum Flughafen. Die anderen treffen dort auf eine deutsche Reisegruppe, die sie bereits vom Hinflug kennen. Die Stimmung ist gedrückt, in einer Ecke sitzt etwas verloren eine Familie mit einem nur mit Windeln bekleideten Baby und einem kleinen Kind. Ich halte mich abseits, ich bleibe eine weitere Woche hier unten.

Erst als ich mit Matthias allein bin, erzählt er mir die tragische Geschichte, dass die Reisegruppe sowie die Schweizer Familie am Tag zuvor mit drei Kleinflugzeugen von Maun nach VicFalls geflogen sind. Am Flughafen in Maun hat die Familie ihr bereits mit Gepäck beladenes Flugzeug 5 Personen aus der Reisegruppe überlassen, um ihnen einen Rundflug über die Vicoria-Fälle zu ermöglichen. Sie selbst flogen später mit deren Flugzeug.
Kurz vor Kasane ist dieses Flugzeug, das eigentlich der Schweizer Famile bestimmt war, abgestürzt – alle Insassen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen.

Unbeschreiblich, wie dicht beieinander Glück und Unglück im Leben liegen.

Veröffentlicht in Malawi Zambia 1989

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