Eine unbeschreibliche Reise - Tag 8

Veröffentlicht auf von Nenette

 

Zunächst einmal die Lösung des Rätsels, auf die Ihr lange warten musstet.

Es handelt sich hierbei um Löwendung. Der Dung von Leoparden sieht ähnlich aus, allerdings sind die Würste kleiner. Insofern kann man Raubtier als Lösung durchaus gelten lassen. Hyänen haben eine Ausscheidung, die sehr schnell weiß wird, weil sie sehr viel Kalzium enthält.



Tag 8 – Auf der Suche nach den wilden Tieren


Auch der heutige Morgen begrüßt uns mit einstelligen Temperaturen, doch der Morgenablauf wird langsam, aber sicher zu einem Ritual. Meist sind wir bereits wach, wenn Sox das Wasser in die Waschbecken füllt und uns mit einem „Good Morning“ aus den Federn ruft. Aufstehen, ein fröhliches Dumela in die Runde werfen, Katzenwäsche, Kaffee und Müsli am Lagerfeuer, Zähne putzen und noch ein kleiner Besuch im hinteren private Bathroom, Zwischendurch ertönt immer wieder von verschiedenen Seiten der Eulenweckruf für unseren Christian, der nach wenigen Tagen beschlossen hat, dass man auch in Botswana auf den letzten Drücker aufstehen kann und Frühstück eher ein sinnloses Übel denn eine Notwendigkeit ist.

Und dann sitzen wir, mit den Parkas bis unters Kinn zugezogen und, so gut es geht, in die kuscheligen Fleecedecken gewickelt, auf unserem Autohochsitz und sind nach spätestens hundert windigen Metern hellwach. Auch diverses Material, Ferngläser, Fotoapparate, Filmkamera, Sonnencremes und was man noch so braucht, findet inzwischen ohne großes Nachdenken seinen angestammten Platz im Wagen.


Unser zweiter Morgen in Savuti beginnt wie der gestrige Tag mit einer Anhäufung von gähnender Leere in endlos weiter Landschaft, wenn ich von einer Riesentrappe absehe.



d70 0377

d70 0379

Ich versuche mich an einer Makro-Fotografie, denn Frauen fotografieren gern Blumen, habe ich erst heute morgen in einem bekannten Fotozubehör-Katalog lesen dürfen. Auf meiner ersten Botswana-Gruppenreise war einer der Teilnehmer leidenschaftlicher Pflanzenfotograf und jede seiner Aufnahmen wurde in einer anmutigen Stille erstellt. Dass man für Tiere still sein muss, war sogar mir verständlich, aber dass dies auch für Pflanzen gelten sollte, hatte sich mir damals nicht erschlossen. Heute fuchtele ich mit der Kamera im Anschlag vor der Dornakazie auf der Suche nach dem korrekten Fokus herum und entwickele ein wachsendes Mitgefühl für diesen leicht verschrobenen Mitreisenden.

d70 0382

d70 0395 d70 0386

d70s 0827

Bei dieser Rast entdecke ich das erste Interesse an „Dropping“-Fotos. Leider fehlt mir die Erfahrung und das Material, um dies professionell zuordnen zu können. Eigentlich sollte man immer Zigaretten und Streichhölzer mit sich führen, um die Größenverhältnisse korrekt zu sehen. Und Namba habe ich natürlich nicht befragt.

Ich vermute, dass es sich um Vogelkot handelt, denn es setzte sich aus Pflanzenteilen mit einem weißen Überzug zusammen.



Nach einer halben Stunde lassen sich in einiger Entfernung zwei Schakale blicken, nach einer Stunde endlich Giraffen, Kudus, Pferdeantilopen, Tsessebies und Gnus.


d70s 0779  d70s 0789
 d70s 0791

 d70s 0856

 d70s 0811  
Apropros droppings ......d70s 0813
 d70s 0854  d70s 0839


Unsere Sammlung der Vogelsichtungen nimmt stetig zu. Zu meiner großen Freude sitzt nicht weit entfernt ein junger Kampfadler auf seinem Baum.

 

d70s 0798

d70s 0865

d70s 0843

d70s 0821

 

Am Nachmittagsdrive bringt uns Namba zunächst zu den Rock-Paintings.

Da meine Sandalensohlen sich auf dem Fels als zu glatt zum Klettern herausstellen, bewundere ich auf halber Höhe den Ausblick auf den Savuti Channel und die Marsh.

d70 0400

d70 0408

Savuti Panorama

Danach verbringen wir eine ganze Weile mit einer Zebramangusten-Familie, die sich rund um einen Baum auf Nahrungssuche befindet und mir eine ganze Serie von scharfen Grashalmfotos beschert.

d70s 0876

Irgendwann meldet sich unser Funkgerät zu Wort und wir sagen nicht nein, als Namba uns fragt, ob wir Lust auf einen Leoparden hätten. Dieser befindet sich direkt hinter der Durchquerung des Savuti Channels und es sind bereits ausreichend Fahrzeuge vor Ort, die dem Leoparden auf seinem Weg folgen. Wir bilden die Nachhut und als der Leopard sich entschließt, auf der rechten Seite in den Büschen der Piste zu folgen, biegt Namba in einen Seitenweg nach rechts ab, während alle anderen Fahrzeuge weiter geradeaus dem Leoparden folgen.

Und wer hatte hier das richtige Gespür???

Nach einer Weile taucht der Leopard links im Gebüsch auf und folgt gemütlich seinem Weg zum Channel. So kann ich einige nette Bilder schießen, während man in der Ferne das Rangieren und Wenden der anderen Fahrzeuge hört. Es dauert nicht lang, bis sie zu uns stoßen und sich ohne Rücksicht vor unsere Nase stellen. Macht nichts! Den besten Blick hatten wir. Ja, und nebenbei bemerkt der aufmerksame Leser, dass dies unser fünfter Leopard des Urlaubs ist! So viel sei hier verraten, dass es nicht der letzte ist und dass uns ein großes Leopardenerlebnis noch bevorsteht.

d70s 0885

d70s 0893

d70s 0894

d70s 0895



Im Gegensatz zu den Fahrzeugen der Lodges nehmen wir unseren Sundowner nicht in der Wildnis zu uns, sondern begnügen uns mit einem gemütlichen Bier am Lagerfeuer. Zufrieden und glücklich nach einem weiteren spannenden Tag!

d70 0410

Die Frage des heutigen Tages lautet: Weshalb ist das Gnu so hässlich?

Die Fotos des heutigen Tages finden sich hier: 20100825_Savuti 20100825_Savuti

Der gestrige Tag befindet sich hier:  Eine unbeschreibliche Reise - Tag 7

Der nächste Tag: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 9

Veröffentlicht in Botswana 2010

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post