Eine unbeschreibliche Reise - Tag 7
Wie immer als erstes die Lösung des letzten Rätsels, welches von euch meisterhaft gelöst wurde! War vielleicht auch etwas zu leicht! Des Rätsels Lösung findet sich hier:
Elefanten fressen Gras
Und außerdem auch weiter unten im Text.
Tag 7 – Namba One
Nach einer ersten ruhigen Nacht im Savuti, die wie gewohnt von einem wunderschönen Sonnenaufgang abgeschlossen wird, geht es auf in die Marsh, wo zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder Wasser steht.
Bei meinem letzten Besuch im Savuti war dieses Ereignis kaum 8 Jahre her und Savuti zeigte sich von der sehr tierreichen Seite:
Die Qualität der Bilder entspricht nicht heutigen Standards, es sind eingescannte Dias.
Aber der aufmerksame Beobachter erkennt Tierherden. Es gab Löwen und Hyänen.
In diesem Jahr war die Marsh gekennzeichnet von gähnender Leere, wenn man von den Steinböckchen, Warzenschweinen und Gnus einmal absieht, oder wie Christian zu sagen pflegte: „Impalas sind keine Tiere!“
Trotzdem reicht es für einige nette Bildchen, und ich komme endlich dazu, die blühenden Dornakazien zu fotografieren.
Wir sind bereits in Gedanken beim Frühstück, als Namba unvermittelt nach rechts abbiegt und nach wenigen Metern anhält.
„There's a leopard!“
Ein Leopard! Kurz nachgezählt: einer im Chobe, zwei gestern, einer heute, das macht vier!
Da Namba uns am Anfang des Urlaubs erzählt hat, dass er im Schnitt einmal im Monat einen Leoparden zu sehen bekommt, muss er sich wohl jetzt auf vier leopardenfreie Monate einstellen! Wir können ja nicht ahnen, dass es am Ende des Urlaubs sechs sein werden!
Die Wagen der Lodges haben schon längst vor uns den Rückweg angetreten und so können wir den Leoparden ganz in Ruhe genießen.
Irgendwann entscheidet er sich, die Straße zu überqueren und sich unter den Busch auf der anderen Seite zu legen. Dort ist er für lange Minuten völlig unsichtbar, dann taucht er erneut kurz auf und legt sich wieder hin.
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Erst wenn man heranzoomt, kann man ihn gut erkennen. |
Nach einer viertel Stunde hätten wir den Heimweg endgültig angetreten, hätte Namba nicht einen kleinen Perl-Sperlingskauz in einem Baum ausfindig gemacht. Gut getarnt ist es wirklich schwer, diesen ohne eine lichtstarkes Objektiv ins Bild zu bringen. |
Es ist fast zwölf Uhr, als wir zum zweiten Frühstück eintrudeln und Tshidi uns sagt, dass sie sich bereits Sorgen gemacht haben.
Der Nachmittags-Gamedrive soll erneut zu unserem Leoparden führen, doch auf dem Weg dorthin krächzt das Funkgerät wieder vor sich hin, Namba bleibt stehen und sagt uns, dass er jetzt Michael Schumacher spielen würde. Wir sind etwas skeptisch und erfahren dann, dass auf der anderen Seite des Savuti Channels Geparden gesehen worden sind und ob wir dort hinfahren wollten. Selbstverständlich wollen wir das und so nutzt Namba die ihm zustehende Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h aus und rüttelt uns durch die Landschaft. Weder zum ersten noch zum letzten Mal lobe ich insgeheim meine Ausdauer im Yoga, die es mir ermöglicht, meine Wirbelsäule schadensfrei durch Afrika zu transportieren. Nebenbei bemerkt, stelle ich fest, dass die ständige Suche nach Tieren in allen Himmelsrichtungen die Flexibilität der Halswirbelsäule ganz besonders fördert. Eigentlich sollte Safari von der Krankenkasse bezahlt werden – für jüngere Leute als Präventionsmaßnahme und für die anderen als Reha!
Aus dem Channel kommt uns ein rückwärts fahrender Toyota mit SA-Nummer entgegen, dem die Durchquerung offensichtlich nicht behagt. Mit einem trockenen „Safari's not for Weaklings“ brausen wir an ihm vorbei. Es spritzt kurz auf und dann fährt Namba in gedrosseltem Schumacher-Tempo durch den Channel.
In der Nähe eines Wasserlochs, in dem Elefanten baden, bleiben wir stehen, um einen kurzen Blick auf die grauen Riesen zu werfen, und Namba sucht umsonst die Gegend nach einem der beiden Geparden ab. So fahren wir dorthin, wo ein Pulk von Wagen steht, die sich alle um die besten Plätze rangeln, während drüben im Busch ein Gepard nicht weiß, wie er sich hier diskret aus der Affaire ziehen soll. Die Wagen stehen in zwei parallelen Kolonnen aufgereiht und die linke Spur versucht verzweifelt, einen Blick auf den Geparden zu werfen, während die rechte Spur auf jeden Fall den Heimvorteil nicht aufgeben mag.
Es springt für uns nichts Besseres heraus als ein Foto für Dokumentationszwecke und die Kopflosigkeit des Geparden zeugt von der Sinnlosigkeit unkontrollierter Touristenmengen, zu denen ich uns selbstverständlich auch zähle. |
Wir machen kurzen Halt unter einem stark beschädigten Baobab. |
Der nahende Abend beschert uns noch ein sehr hübsches Steinböckchen und vor allen Dingen zwei grasende Elefantenbullen. Was gibt es Schöneres als friedlich neben zwei Elefanten zu stehen, besser gesagt, als neben zwei friedlichen Elefanten zu stehen? Sie lassen sich in keinster Weise von uns stören und ziehen erst ab, als ein anderes Auto dazukommt.
Sexy Kurven! |
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Den Abschluss bilden ein paar Pferdeantilopen und wieder einmal das ganz hervorragende Essen von Tshidi.
Und natürlich soll heute die Frage nicht fehlen!
Wer hat hier sein Geschäft hinterlassen?
Die Lösung bitte als Kommentar eingeben!
Die Fotos des heutigen Tages finden sich unter: 20100824_Savuti
Der gestrige Tag steht unter: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 6
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