Eine unbeschreibliche Reise - Tag 6

Veröffentlicht auf von Nenette

 

 

Zunächst einmal zur Auflösung des letzten Tages:

Natürlich wird der Wasserbock Toilet Seater Antilope genannt und da gibt es auch genau zwei Sorten: die, die sich auf die geöffnete Toilette setzen (Ellipsen-Wasserbock) und die, die sich auf den geschlossenen Deckel setzen (Defassa-Wasserbock)

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Chobe / Savuti - Leopardentag


Mit der gleichen Wehmut, die wir im Herzen trugen, als wir Livingstone verließen, müssen wir heute im Chobe unsere Zelte abbrechen und Richtung Savuti weiterziehen. Es wird eine lange Fahrt und so brechen wir früh auf und nutzen die Morgenstunden für einen letzten Gamedrive am Fluss, während unsere Crew nach Savuti vorausfährt.

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Der wunderschöne Blick auf den Fluss mit seinen unzähligen Pelikanen erleichtert uns den Abschied nicht gerade, ebensowenig wie die Schreiseeadler und der Geier, der sich in seiner Morgenreinigung nicht stören lässt. Auch eine Pferdeantilope, die ich zum ersten Mal sehe, will uns offensichtlich sagen, dass es im Chobe noch viel zu entdecken gibt.

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Wir fahren streckenweise durch sehr tiefen Sand, der die Sträucher winterlich weiß färbt.

So können wir Namba, der noch nie im Leben Schnee gesehen hat, wenigstens einen Eindruck von unserem Winter vermitteln. Nur die Minusgrade muss er sich dazudenken und das ist bei 30° vielleicht das größte Problem.

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Nachdem wir den Chobe verlassen haben, geht es über Kachikau immer neben einer im Bau befindlichen Straße in Richtung Savuti. Kurz bevor wir wieder in den Park fahren, machen wir Rast unter einem großen Baobab.

Namba breitet unser Essen (inclusiveTischdecke) auf der Motorhaube aus, während wir damit beschäftigt sind, den Baum zu messen. Wir werden rundum verwöhnt, sogar heißes Wasser für Kaffee und frisches Brot haben wir dabei. d70 0307


Während wir noch beim Essen sind, stößt ein südafrikanischer Toyota dazu. Ob wir ein Problem damit hätten, wenn sie sich zu uns gesellen. Natürlich nicht!

Was wir nicht wissen ist, dass sie nicht allein sind und plötzlich ist aus unserem gemütlichen Picknickplätzchen ein enger Parkplatz mit fünf weiteren Wagen geworden, deren Insassen ausländischen Touristen mit Tour Operator nicht besonders viel Sympathien entgegen bringen. Wir räumen unsere Sachen sehr schnell ein und ziehen weiter.

Leider kommen wir nicht weit! Kurz bevor die schmale Piste in eine breite, doppelspurige Sandpiste abbiegt, wird der Weg von einem Laster blockiert. Es dauert wieder eine ganze Weile voller "Eeehs" und "Hmmms" in den Diskussionen mit der Besatzung und den Pritschenpassagieren des Lasters, bis Namba die Geduld verliert. Er holt seine Axt hervor und schlägt einen Weg frei. Wir stellen uns amüsiert vor, wie wir auf diese Weise einen Stau auf der A5 kurz vor Bruchsal umgehen könnten!

Und schon sollte es weitergehen, doch der Sand macht uns einen Strich durch die Rechnung. Als wir an dem Laster vorbeifahren, neigt sich unser Auto im Sand nach links und unser schickes Sonnendach verhakt sich an der hinteren Ecke der Ladeklappe. Rangieren nutzt nichts, wir rutschen nur noch weiter auf den Laster zu! Irgendwann haben uns auch unsere südafrikanischen Freunde eingeholt. Wie bereits beim Picknickplatz wird derselbe Kundschafter vorgeschickt, der die Situation fachmännisch untersucht, und uns mit einem „Safari's not for weaklings“ irgendetwas mitteilen will, was wir eigentlich weder wissen noch verstehen wollen. Zu unserer großen Zufriedenheit wird unser Wagen, ohne die Hirnmasse des Kundschafters bemühen zu müssen, aus der Situation befreit, indem der Laster einen Meter nach vorn fährt. Und schon weht uns wieder der Wind ins Gesicht!

Kurz nachdem wir das Entry Gate von Ghoha passieren, erlebe ich eines meiner Highlights! Immer auf der Suche nach Tieren, sehe ich plötzlich einen Leoparden im Busch. Er ist weit weg und verzieht sich sofort, aber weil es mein erster und bis dato einziger selbst entdeckter Leopard ist, darf „sein Bild“ hier im Reisebericht erscheinen. Aber man muss schon sehr genau hinsehen, um etwas zu erkennen.
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Kurz bevor wir unsere Campsite SMOS erreichen, gibt es noch eine kleine Abkühlung: wir durchqueren den Savuti Channel, eine ziemlich rumpelige Angelegenheit wegen der Steine, die im Fluss liegen, aber ganz offensichtlich völlig problemlos. So ungefähr sieht das dann aus, aber wir fuhren in die andere Richtung!  d70 0317


Wir werden von einigen Hornraben begrüßt! Hornraben leben in Gruppen bis zu zwölf Tieren, in denen es nur ein dominantes Paar gibt, welches Eier legt.

Eine interessante Webseite über diese außergewöhnlichen Vögel findet man hier: http://www.mabulagroundhornbillconservationproject.org.za/index.html

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Gegen halb fünf können wir in unserem Camp es uns gemütlich machen, einen Kaffee trinken und die Füße ausstrecken. Wir stellen uns auf den Feierabend ein, doch Namba hat andere Pläne: „We leave at five!“

Ungläubig fragen wir, ob er einen Scherz macht, aber er ist völlig ernst. Und so sitzen wir um fünf wieder im Auto, ready for Game Drive.

Als erstes fährt er uns zum „Haus seines Großvaters“, das sich schließlich als eine seismologische Messstation herausstellt. Eigentlich wollte ich als heutige Frage von Euch wissen, wozu dieses Gebäude im Savuti dient, bis ich feststellte, dass man auf dem Foto erkennen kann, worum es sich handelt. Also gibt es heute eine andere Frage.


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Anschließend geht es weiter in Richtung der Felsmalereien, wo ein Leopard gesichtet worden ist. Man kann ihn nicht verfehlen. Bei so vielen Wagen, wie da stehen, schaffen wir es nur, ihn kurz zu sehen und festzustellen, dass die Leoparden in den Felsen von Savuti eine dunklere Zeichnung haben.

Lieber schauen wir uns den Sonnenuntergang und die erstaunlich ruhigen Elefanten an!

 

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Nach dem Sonnenuntergang entdeckt Namba noch einen Milchuhu, leider ist es viel zu dunkel für ein brauchbares Foto.

 

Der Abend am Lagerfeuer beschert uns noch den Besuch eines verfressenen Honigdachses in der Küchenecke. In der festen Überzeugung, dass er morgen wiederkommen würde, lasse ich den Photoapparat im Zelt. Was natürlich ein Fehler ist!


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Die Frage des heutigen Tages lautet:

Was ist das?

Frage

Die Fotos findet man unter:     20100823_Chobe_Savuti 20100823_Chobe_Savuti

Der vorherige Tag findet sich hier:   Eine unbeschreibliche Reise - Tag 5

Der nächste Tag: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 7



























Veröffentlicht in Botswana 2010

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