Eine unbeschreibliche Reise - Tag 6
Zunächst einmal zur Auflösung des letzten Tages:
Natürlich wird der Wasserbock Toilet Seater Antilope genannt und da gibt es auch genau zwei Sorten: die, die sich auf die geöffnete Toilette setzen (Ellipsen-Wasserbock) und die, die sich auf den geschlossenen Deckel setzen (Defassa-Wasserbock)
Chobe / Savuti - Leopardentag
Mit der gleichen Wehmut, die wir im Herzen trugen, als wir Livingstone verließen, müssen wir heute im Chobe unsere Zelte abbrechen und Richtung Savuti weiterziehen. Es wird eine lange Fahrt und so brechen wir früh auf und nutzen die Morgenstunden für einen letzten Gamedrive am Fluss, während unsere Crew nach Savuti vorausfährt.
Der wunderschöne Blick auf den Fluss mit seinen unzähligen Pelikanen erleichtert uns den Abschied nicht gerade, ebensowenig wie die Schreiseeadler und der Geier, der sich in seiner Morgenreinigung nicht stören lässt. Auch eine Pferdeantilope, die ich zum ersten Mal sehe, will uns offensichtlich sagen, dass es im Chobe noch viel zu entdecken gibt.
Nachdem wir den Chobe verlassen haben, geht es über Kachikau immer neben einer im Bau befindlichen Straße in Richtung Savuti. Kurz bevor wir wieder in den Park fahren, machen wir Rast unter einem großen Baobab.
Während wir noch beim Essen sind, stößt ein südafrikanischer Toyota dazu. Ob wir ein Problem damit hätten, wenn sie sich zu uns gesellen. Natürlich nicht!
Was wir nicht wissen ist, dass sie nicht allein sind und plötzlich ist aus unserem gemütlichen Picknickplätzchen ein enger Parkplatz mit fünf weiteren Wagen geworden, deren Insassen ausländischen Touristen mit Tour Operator nicht besonders viel Sympathien entgegen bringen. Wir räumen unsere Sachen sehr schnell ein und ziehen weiter.
Leider kommen wir nicht weit! Kurz bevor die schmale Piste in eine breite, doppelspurige Sandpiste abbiegt, wird der Weg von einem Laster blockiert. Es dauert wieder eine ganze Weile voller "Eeehs" und "Hmmms" in den Diskussionen mit der Besatzung und den Pritschenpassagieren des Lasters, bis Namba die Geduld verliert. Er holt seine Axt hervor und schlägt einen Weg frei. Wir stellen uns amüsiert vor, wie wir auf diese Weise einen Stau auf der A5 kurz vor Bruchsal umgehen könnten!
Und schon sollte es weitergehen, doch der Sand macht uns einen Strich durch die Rechnung. Als wir an dem Laster vorbeifahren, neigt sich unser Auto im Sand nach links und unser schickes Sonnendach verhakt sich an der hinteren Ecke der Ladeklappe. Rangieren nutzt nichts, wir rutschen nur noch weiter auf den Laster zu! Irgendwann haben uns auch unsere südafrikanischen Freunde eingeholt. Wie bereits beim Picknickplatz wird derselbe Kundschafter vorgeschickt, der die Situation fachmännisch untersucht, und uns mit einem „Safari's not for weaklings“ irgendetwas mitteilen will, was wir eigentlich weder wissen noch verstehen wollen. Zu unserer großen Zufriedenheit wird unser Wagen, ohne die Hirnmasse des Kundschafters bemühen zu müssen, aus der Situation befreit, indem der Laster einen Meter nach vorn fährt. Und schon weht uns wieder der Wind ins Gesicht!
Wir werden von einigen Hornraben begrüßt! Hornraben leben in Gruppen bis zu zwölf Tieren, in denen es nur ein dominantes Paar gibt, welches Eier legt.
Eine interessante Webseite über diese außergewöhnlichen Vögel findet man hier: http://www.mabulagroundhornbillconservationproject.org.za/index.html
Gegen halb fünf können wir in unserem Camp es uns gemütlich machen, einen Kaffee trinken und die Füße ausstrecken. Wir stellen uns auf den Feierabend ein, doch Namba hat andere Pläne: „We leave at five!“
Ungläubig fragen wir, ob er einen Scherz macht, aber er ist völlig ernst. Und so sitzen wir um fünf wieder im Auto, ready for Game Drive.
Anschließend geht es weiter in Richtung der Felsmalereien, wo ein Leopard gesichtet worden ist. Man kann ihn nicht verfehlen. Bei so vielen Wagen, wie da stehen, schaffen wir es nur, ihn kurz zu sehen und festzustellen, dass die Leoparden in den Felsen von Savuti eine dunklere Zeichnung haben.
Lieber schauen wir uns den Sonnenuntergang und die erstaunlich ruhigen Elefanten an!
| Nach dem Sonnenuntergang entdeckt Namba noch einen Milchuhu, leider ist es viel zu dunkel für ein brauchbares Foto.
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Der Abend am Lagerfeuer beschert uns noch den Besuch eines verfressenen Honigdachses in der Küchenecke. In der festen Überzeugung, dass er morgen wiederkommen würde, lasse ich den Photoapparat im Zelt. Was natürlich ein Fehler ist!
Die Frage des heutigen Tages lautet:
Was ist das?
Die Fotos findet man unter: 20100823_Chobe_Savuti
Der vorherige Tag findet sich hier: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 5
Der nächste Tag: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 7