Eine unbeschreibliche Reise - Tag 10
Das Steinböckchen hat als Besonderheit, dass es seine „Droppings“ im Sand vergräbt. Dazu wird mit den Vorderfüßen eine Vertiefung gegraben, dann das Geschäft dort hinein fallen gelassen und anschließend wird alles wieder zugescharrt. Das nenne ich ordentlich! Buschtoilettenfähig!
Tag 10 – Verschollen und Gestrandet
Verglichen mit dem Campingplatz in Savuti ist die Campsite am Khwai sehr belebt. Nicht nur, dass man einen Blick auf mehr als ein Nachbarcamp hat, es gibt auch regelmäßigen Besuch von Elefanten, die allerdings in angemessenem Abstand ihre Mahlzeiten zu sich nehmen.
Auf jedem der Campingplätze könnte man in Frankreich locker 10-15 und in Kroatien 15-20 Wohnwagen unterbringen, doch wir schaffen es allein mit unserem Equipment, alles voll zu bekommen.
Die Campsite heißt Magotho, Akazie auf Setswana. Der Name lässt sich leicht erklären, man muss sich nur umschauen. Die Plätze liegen malerisch unter hohen Akazien. Dies ist auch der erste öffentliche Platz, der nicht nur den Boga und Hatabs vorbehalten ist und so haben wir einen Ausblick auf die interessante Ausrüstung einiger Südafrikaner: Auto mit Dachzelt und Auto mit Zeltanhänger. Letzterer bleibt tagsüber zusammengeklappt auf dem Platz stehen, vermutlich würde er andernfalls von Affen besucht werden.
Der Gamedrive beginnt mit einer Giraffe, die sich wunderbar in Szene stellt, und dann geht es eine kurze Strecke durch Wasser, auch hier sind die Wege am Fluss völlig geflutet. |
Außerdem hat unser Italiener gestern abend einen Nacht-Game Drive gemacht. Phantastico! Mille Augen in die Wasser und alles voller Krokodile. Wir sind schwer beeindruckt und freuen uns, dass uns dies morgen abend bevorsteht.
Währenddessen filmt Alex den Löwen und ich knipse einige Profilbilder, da der Leo fasziniert auf unseren Italiener schaut.
Irgendwann macht sich Dragan bemerkbar, weil er einen sehr schlechten Blick auf das Tier hat. Und so schlage ich vor, dass wir die Plätze tauschen. Im selben Augenblick, wo ich aufstehe, ohne den Löwen aus den Augen zu lassen, schaut dieser zu mir herüber, als ich dann noch einen Schritt über die Kühlkiste wage, senkt er den Kopf und lässt den Blick nicht mehr von mir. Sei hier zugegeben: es wäre ja ein bisschen Futter an mir dran!
Aus der Kabine kommt die Warnung: „Don't move!“
Da steh ich nun, ziemlich ungünstig ein Bein links, das andere rechts vom Kühlschrank, Dragan sieht noch weniger als vorher, aber der Löwe mag mich und schaut mir weiterhin tief in die Augen. In Yoga-trainierter Millimeterarbeit sinke ich zurück in meinen Stuhl, nicht ohne wenigstens einmal auf den Auslöser gedrückt zu haben. Es scheint was dran zu sein an der Behauptung, dass die Tiere die Autos als geschlossene Einheit wahrnehmen, solange sich nichts bewegt.
Nachdem unser Italiener weitergefahren ist und uns mit einer Dosis guter Laune zurückgelassen hat, sucht Namba die Gegend nach der Beute ab. Er hat uns vorher schon gesagt, dass am Khwai ein Löwe einen Wasserbock gerissen hat. Allerdings finden wir nichts.
Auch hier gibt es Impalas. Meine nächste Frage wird nicht sein, weshalb man die Impalas umgangssprachlich Löwenmäckes (auf Neuhochdeutsch Löwen-Fastfood) nennt. Das MC-Donalds-Zeichen prangt ja recht eindeutig auf dem Hinterteil. Burger King und Subway scheint hingegen weniger verbreitet zu sein. |
Elefanten fehlen natürlich auch hier nicht, genauso wenig wie Paviane.
Am Ende des Morgens biegt Namba vom Weg ab und fährt auf einen Busch zu.
„Do you see the Lion?“ Wir alle suchen gebannt die Graslandschaft ab. Kein Löwe zu sehen.
„It's just there!“
Erneute Suche und schließlich entdeckt Alexandre auf der rechten Seite gut versteckt eine junge Löwin, die sich sogleich unter einen Busch verzieht.
„Not this one! Just here!“
Entweder wir sind mit Blindheit geschlagen oder wir schauen in die völlig falsche Richtung. Plötzlich sehen wir die Löwin keine 10 m vor uns friedlich im Gras liegend. Keiner von hatte sie so dicht vermutet und wir haben alle die Ferne abgesucht!
Irgendwie erinnert mich dies an die 3D-Bilder, auf die man minutenlang starrt, ohne etwas zu sehen und plötzlich taucht das Objekt wie aus dem Nichts auf.
Sollte einem solch ein Missgeschick jedoch bei einer Fußsafari passieren, könnte es durchaus gefährlich werden.
Die Löwin lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Irgendwann erhebt sie sich und marschiert geradewegs auf uns zu, ohne uns eines Blickes zu würdigen, geht um das Auto herum und schließt sich den beiden Junglöwinnen an, von denen wir zuvor eine entdeckt haben. | |
Wir haben uns anschließend eine gemütliche Mittagspause verdient.
Am frühen Nachmittag stellt sich Besuch ein. Ulla und Sigi schließen sich uns kurzfristig mit ihrem Guide an. Sie sind beide völlig übermüdet, heute morgen von Deutschland über Johannesburg eingetroffen und von Maun aus direkt zum Khwai gefahren, dort einen ersten Campingplatz angefahren, dann zu unserem Campingplatz, auf der Suche nach ihrem Begleitfahrzeug und dem Equipment, das auf dem Weg von Maun verschollen ist. Die Suche gestaltet sich schwierig, da die Crew weder ein Funkgerät noch ein Satellitentelefon dabei hat.
Unser Nachmittagsgamedrive führt uns nach einem Besuch bei unserem Löwenmännchen zu einer von Geiern belagerten, doch unerträglich stinkenden Giraffe. | |
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Man suche den Unterschied:
Zum Ausklang finden wir unsere Löwinnen wieder, die sich genüsslich im Gras wälzen, leider viel zu dunkel für mein lichtschwaches Objektiv. Recht geschockt sind wir von einem vollbesetzten Safarifahrzeug, in dem in der hintersten Reihe der Hühnerleiter auf dem Außenplatz ein höchstens 6-jähriges Mädchen sitzt. Für Namba ist dies unverantwortlich!
Wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend mit Ulla, Sigi und ihrem sehr redseligem Guide, der ein Meister der Abenteuergeschichten ist. Wir, vor allem ich, sind nicht weniger gesprächig, wir haben so viel erlebt und so viel zu erzählen!
Und damit kommen wir zur heutigen Frage:
Dies ist der Vogel. | Dies ist sein Nest. |
Weshalb waren diese Nester in den Zeiten vor GPS hilfreich? |
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Die Bilder des heutigen Tages findet man unter: 20100827_Khwai
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