Eine unbeschreibliche Reise - Tag 2

Veröffentlicht auf von Nenette

 

 

Livingstone – Wo Heavy Metaler in die Wildnis fliehen


 

 

Unsere Spinne vom Vortag ist wohl eine Selenopidae (Wall Spider).

 

 

Einigermaßen gut erholt nach einer langen Nacht wird schon der erste Blick aus dem Fenster zu einem Wachmacher der gehobenen Klasse. Was für ein toller Ausblick auf den Zambezi!

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Da wir erst um 10 Uhr für unseren Ausflug an die Victoria-Fälle abgeholt werden, haben wir ausreichend Zeit, um unsere Jungs zu wecken. Wie gewohnt, fügt sich Alex seinem Schicksal, während Christian um jede Minute Schlaf feilscht.

Der Kobalt-Eisvogel hat sich heute morgen ein sonniges Plätzchen gesucht und dieses Bild will ich mir natürlich nicht entgehen lassen.


 

 

Wir bemerken recht schnell, dass die Uhren in Afrika anders gehen und dass wohl eine halbe Stunde Frühstücksdauer für eine vierköpfige Familie etwas knapp bemessen ist. Mit Ach und Krach stehen wir um 10 Uhr vor der Lodge, wo Joseph schon auf uns wartet. Da Joseph uns rät, eine Regenjacke zu den Fällen mitzunehmen, wird dieser Rat endlich auch von den Jungs befolgt. Während sie ihre Jacken holen, zeigen wir Joseph unseren „Klippschliefer“, den er ohne Buch sogleich als Rohrratte erkennt.


Die Victoria-Fälle sind für uns ein einmaliges Erlebnis und für die Jungs vermutlich das größte Naturschauspiel, das sie bis dahin gesehen haben.

Wir beginnen unseren Besuch oberhalb der Fälle, wo der Zambezi mindestens mit WW 4 (von 6) eingestuft würde (Wildwasserschwierigkeitsskala).

Dann kommt die Fallkante, die mit WW 6 sicher korrekt klassifiziert ist.

 

Dahinter sieht und hört man dann die Wassermassen in die Schlucht donnern.

Noch ein paar hundert Meter weiter wird der Blick auf die breite Kante frei.

Darf's noch ein bisschen Regenbogen sein?
 Wer genau hinschaut, kann auf dem Foto erkennen, dass hier ein Boot nach unten gelassen wird. Aber keine Sorge, das ist nicht der Anfang einer Wildwasser-Rafting Tour. Vermutlich in diesem Fall eher das Ende einer solchen!

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Und das sind wir vier vor den Victoria-Fällen.

 

 

  Nach dem ausgiebigen Besuch der Fälle steht uns eine weitere Herausforderung bevor: der Besuch des Souvenir-Marktes. Das ist selbst für Wacken-Open-Air-Erprobte keine leichte Angelegenheit.

 

Jeder von uns wird von einem der vielen Verkäufer in eine andere Ecke gezogen, Palaver ohne Ende folgt, ich ziehe mich feige mit der Behauptung

zurück: „Mein Mann hat das Geld“. Dragan ist in  seinen Verhandlungen um eine Schale und zwei Masken relativ weit fortgeschritten und Christian wird derweil wegen zwei Hippos belagert.

 Während Alex und ich uns nach sehr kurzer Zeit entnervt zurückziehen, sind Dragan und Christian für eine längere Weile verschollen.

 

Meine afrikanischen Armreifen erregen das Interesse von drei Verkäufern, die abseits Mittagspause machen. Sie sehen mit einem Blick, dass ihre aus Kupfer und Messing gedrehten Armreifen nicht mit den fein gestanzten Armreifen aus Isiolo in Kenya mithalten können. Sie untersuchen jedes Detail und ich kann heraushören, ohne die Sprache zu sprechen, wie sie über die Herstellung meines Armschmucks diskutieren. Mit einem Lachen versprechen sie, dass sie im nächsten Jahr diese Modelle anbieten werden.

Als Dragan mit einer großen Tüte voller Souvenirs zurück kommt, hat Christian ein Seifensteinamulett am Hals hängen – ein Geschenk zum Dank dafür, dass er seinen zahlungskräftigen Vater geholt hat ;) .


Wir sind uns alle einig, dass wir nicht, wie wir es eigentlich vorhatten, am Nachmittag den Markt von Livingstone besuchen werden. Dann doch lieber in die Wildnis! Die Jungs möchten Game Drive machen. Da es im Mosi O Tunya Nationalpark auch Nashörner gibt, könnte das bedeuten, dass wir die Big 5 im Urlaub zu sehen bekommen.


Also wird noch schnell bei Funky Monkey was zu essen reingeschoben. Eigentlich heißt das schon seit längerem First Choice Chicken, aber das Schild am Fenster ist noch nicht angepasst worden. Die Jungs bestellen Hamburger, ich ein Beefsteak und Dragan den Zambezi Bream. Vor dem Essen bringt man uns heißes Wasser und Tücher zum Händewaschen, das Essen schmeckt sehr gut!


 

Und dann geht es los! Unser erster Tag im Busch!


Der Mosi O Tunya Nationalpark hat einiges an Tieren zu bieten, aber wegen der zu großen Nähe zur Stadt keine Großkatzen, erklärt uns Joseph. Der Park wird regelmäßig von Elefanten aufgesucht. Und es gibt, so sagt er, seit gestern 5 Rhinos, denn am Vortag wurde ein kleines Rhino geboren. Natürlich versuchen wir ganz besonders, irgendwo die Rhinos zu finden. Das erweist sich nachträglich als überflüssig, denn die Rhinos werden rund um die Uhr bewacht.

 

Wir sehen Impalas, Gnus, Graureiher, Krokodile, Giraffen, Paviane, Büffel, Zebras und sogar Elefanten. Hier nur eine kleine Auswahl der Bilder.

 

 

 

 Das Highlight kommt am Ende. Joseph fährt mit uns über die Hauptstraße in den Teil des Parks, wo die Walking Safaris durchgeführt werden. Dort stehen bereits andere Touri-Autos und ein bewaffneter Ranger führt uns zu Fuß nur wenige hundert Meter weit, von wo wir einen schönen Blick auf eine gerade abziehende Gruppe von drei Rhinos haben. Für ein Bild des Nachzüglers reicht es soeben noch.

 

  Der Rückweg führt an einem Buschbock vorbei, leider ist es schon zu dunkel für ein gescheites Bild, aber da er der einzige des Urlaubs ist, findet er hier seinen Platz. 

 

 

 

An diesem Abend darf ich mein Krokodilfleisch allein essen. Es hat sich jeder einen eigenen Teller bestellt.

Wir stoßen mit Bier auf die restlichen Reisetage an. Morgen geht es nach Botswana rüber!

 

Der nächste Tag:  Eine unbeschreibliche Reise - Tag 3

Veröffentlicht in Botswana 2010

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