Eine unbeschreibliche Reise - Tag 15

Veröffentlicht auf von Nenette

 

Nach so langer Schreibpause wiederhole ich die Frage.

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Wäre oben drauf ein weißes Häubchen, könnte man es für die berühmten Venus Nipples aus dem Film „Chocolat“ (mit Juliette Binoche und Johnny Depp - nicht zu verachten) halten. Sie sind es aber nicht!

Es handelt sich um Giraffendung und die kleinen Nippelchen (in Schwarz, nicht in weiß ) sagen uns, dass es sich um den Dung einer männlichen Giraffe handelt.

Weshalb das so ist? Giraffenmännchen haben einen kräftigeren Schließmuskel als die Weibchen und so wird der Dung fester herausgeschossen und nimmt dabei diese typische Geschoßform an. Bei den Giraffenweibchen ist das Geschoss eher rundlich.

 

Tag 15: Krimi mit Schlangen

 

Der heutige Tag beginnt mit dem Umzug. Früh am Morgen klappert und rappelt es um uns herum und um 8:00 Uhr sitzen wir bereits in unseren Booten.

 

Zu unserer Verwunderung erweist sich Sox als der geborene Poler und führt eines der Mokoros. Abends erfahren wir, dass er in der Pan Handle aufgewachsen ist.

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Randvoll bepackt gleitet unsere Karawane von vier Mokoros über das Wasser. Die beste Abwechslung bietet uns Babs, der das Duschzelt und das Toilettenzelt transportiert. Sein völlig überladenes Mokoro nimmt immer mehr Schlagseite an und zur allgemeinen Belustigung der anderen Poler rutscht nach einer Weile das Klozelt über Bord und versinkt im Fluss. Natürlich war das Zelt nicht festgezurrt und so löst sich das Paket auf dem Weg zum Grund in seine Einzelteile auf. Es bleibt Babs nichts anderes übrig, als dem Zelt hinterherzutauchen. Sox zählt die Stangen nach und schickt ihn, begleitet von den amüsierten Kommentaren seiner Kollegen, in die Fluten, bis das letzte Stück geborgen ist.


Der Rest der Fahrt ist verläuft unspektakulär, nur die Ankunft am neuen Zeltplatz wird durch eine dornige Durchfahrt getrübt.

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Unser Krempel ist wirklich nicht für Kurzaufenthalte gedacht und es dauert eine Weile, bis alles wieder aufgebaut ist.

Dann jedoch machen wir es uns unter dem Vordach unseres Zelts gemütlich, legen die Füße hoch und ich packe meinen Krimi aus, den ich noch nicht ein einziges mal im Urlaub angerührt habe.

Es kommt, wie es kommen musste: obwohl das Buch eher mäßige Qualitäten aufweist (Camilla Läckberg), packt mich die Geschichte irgendwann und ich lese und lese und lese. Eine Wanderung ist angesagt? Heute nicht mit mir! Die Kinder wollen auch nicht mit und Dragan mag nicht allein mit Labour durch die Wildnis laufen.

Ruhetag!

Es dauert nicht lang und Dragan greift nach dem Fotoapparat. Ein Buschhörnchen und eine Schlange teilen sich den Baumstumpf vor unserem Zelt.

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Kurz darauf gesellt sich noch ein Gelbschnabeltoko dazu und trippelt wie gebannt vor dem Grasfleck hin und her, der unser Zelt von dem der Jungs trennt. Bald sehen wir auch, weshalb der Toko so aufgeregt hin und her läuft: eine Schlange schlängelt durch das Gras. d70s 1275

 

Wir fragen bei Babs nach, da Labour nicht aufzufinden ist. Es ist nur eine House-Snake, nicht gefährlich.

Mit dem gleichen Namen wird die Schlange, die den Baumstamm entlang kriecht, bedacht, obwohl sie der anderen Schlange gar nicht ähnlich ist.

Wir verbringen eine ganze Weile mit der Beobachtung der Schlange und des Buschhörnchens, die eine Form von Verstecken spielen. Der lustigste Moment ist, als die Schlange und das Buschhörnchen sich plötzlich Nase an Nase gegenüber stehen. Einen kurzen Moment verharren beide vor Schreck erstarrt, bis jeder einen überstürzten Rückzug antritt. Danach geht das Spiel wieder von vorn los.

Ich versuche noch ein paar Bilder der Schlange einzufangen, aber es will nicht gelingen. Entweder ist sie vorne scharf oder hinten, doch nirgendwo komplett.

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Also widme ich mich wieder meinem Krimi. Einige dutzend Seiten weiter nehme ich im Augenwinkel eine Bewegung auf dem Baumstamm vor mir wahr und entdecke eine andere Schlange, etwas dicker, etwas kürzer, mit V-Mustern an der Seite, die den Baumstamm hinab gleitet und einen Meter vor mir unter dem Laub eines anderen Baums verschwindet. Wieder fragen wir Babs um Hilfe, der, ohne die Schlange gesehen zu haben, sie als schwarze Mamba identifiziert. Und so wird das Laub mit langen Ästen aufgewühlt, aber die Schlange bleibt verschwunden.

Immerhin ist uns nun klar, dass die Klassifizierung der Schlangen denkbar einfach ist: House Snake heißt ungiftig, Black Mamba bedeutet Giftschlange.

 

Bis zum Abend habe ich den Krimi ausgelesen, zum Glück konnte man bei diesem Buch Seiten überschlagen, ohne dass dem Leser etwas entgangen wäre.

 

Der Abend beschert uns ein Konzert der besonderen Art. Die Poler, Sox und Tshidi führen uns einige Tänze und Lieder vor, unter anderem ein sehr witziges Hochzeitslied. Den Abschluss bildet das wunderschöne biuuutifuul Botswana! I shall never forget beautiful Botswana!

 

Trotzdem freuen wir uns darauf, dass es morgen weitergeht in die Kalahari. Und vor allem freuen wir uns darauf, dass Namba wieder dabei sein wird.

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Die Frage des heutigen Tages (wir bleiben beim Thema):

Von wem stammt wohl dieses hier?

Wie heißt die Pflanze? Welches Tier hat's verdaut?

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Die Fotos des heutigen Tages findet Ihr hier: 20100901_Okavango 20100901_Okavango

 

Der nächste Tag ist hier: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 16

Der gestrige Tag ist hier: Eine unbeschreibliche Reise - Tag 14

Veröffentlicht in Botswana 2010

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